Die
Verehrung des Herzens Jesu wurde
vor allem von zwei biblischen
Gedanken beeinflusst: Die Betonung
der göttlichen Liebe und
die vertiefte Meditation über
die Wunden Christi, vor allem
über die Wunde des Herzens.
Die Verehrung des Herzens Mariens
wuchs vor allem bei der Meditation
der Texte bei Lukas, die vom
Herzen Mariens sprechen.
Offenbarung
der Gottesliebe
|
Papst
Pius XII.
schrieb in der Enzyklika
"Haurietis
aquas":
- "Sowohl
das Alte als
auch das Neue
Testament verkündet
und betont mit
erschütternden
Bildern und
mit Nachdruck
jene Liebe zu
uns, die in
der Verehrung
des Herzens
Jesu enthalten
ist" (Nr.
13).
- "Das
Geheimnis der
göttlichen
Liebe ist ja
der Anfang und
der Höhepunkt
sowohl der Menschwerdung,
als auch der
Erlösung"
(Nr. 24).
|
Die
Liebe Gottes hat sich am tiefsten
in Jesus Christus geoffenbart.
|
Papst
Johannes Paul II.
fragt sich selbst
in einer von seinen
Ansprachen:
- "Ist
nicht dies das
Herz desjenigen,
der umherging
von Ort zu Ort
und Gutes tat
(Apg 10,38)?
- Ist
nicht dies das
Herz desjenigen,
der den Blinden
die Augen öffnete,
der den Gelähmten
zu gehen gewährte
und die Toten
auferweckte?
- Und der den
Armen die frohe
Botschaft verkündete
(Lk 7,22)?
- Ist
es nicht das
Herz Jesu, der
nichts hatte,
wohin er den
Kopf hätte
legen können.
Die Füchse
aber haben ihre
Höhlen
und die Vögel
ihre Nester
(Mt 8,20)?
- Ist
nicht dies das
Herz Jesu, der
die Frau, die
beim Ehebruch
ertappt worden
war, vor der
Steinigung bewahrte
und ihr darauf
sagte: "Geh
und von jetzt
an sündige
nicht mehr"
(Joh 8,3-10)?
|
Der
Katechismus
der Kath. Kirche
beschreibt die Liebe des Herzens
Jesu so:
|
- "Weil
Jesus in sein menschliches
Herz die Liebe des
Vaters zu den Menschen
aufnahm, erwies
er ihnen die Liebe
bis ans Ende (Joh
13,1).
- Es
gibt keine grössere
Liebe,
als wenn einer
sein Leben fűr
seine Freunde
hingibt (Joh
15,13).
- So
wurde seine menschliche
Natur im Leiden
und im Tod freies
und vollkommenes
Mittel seiner göttlichen
Liebe, die das Heil
der Menschen will"
(Nr. 609).
|
Die
Wunden Christi
Die
Liebe Gottes erreichte ihren
Höhepunkt mit dem Opfer
auf dem Kalvarienberg, das
durch den Stoss der Lanze
in Jesu Herz vollendet wurde.
|
- Auf
die Wunden Christi
wurde besonders
der Evangelist
Johannes aufmerksam,
der berichtet,
wie der Soldat
mit der Lanze
die Seite Christi
durchbohrte
und der ebenfalls
vom Zusammentreffen
der Apostel
mit dem Auferstandenen,
besonders mit
Thomas, spricht.
- Das
Direktorium
über die
Volksandachten
und den Gottesdienst,
herausgegeben
im Jahre 2002
von der Kongregation
für den
Gottesdienst
und die Sakramente,
sagt:
- "In
einem gewissen
Sinne dürfen
wir sagen, dass
die Andacht
zu Ehren des
Herzens Jesu
eine Übertragung
jenes Gesichtspunktes
in die gottesdienstlichen
Formen ist,
welchen alle
christlichen
Generationen
aufgrund des
prophetischen
und evangelischen
Wortes auf den
beziehenen,
der durchbohrt
wurde (vergl.
Joh 19,37; Zah
12,10),
|
- das
heisst, auf die Seite
Christi, die von der Lanze
durchbohrt wurde und aus
der Blut und Wasser floss
(vergl. Joh 19,34) als Symbol
des wunderbaren Sakramentes
der ganzen Kirche.
- Der
Text des Johannesevangeliums,
der von den Händen
und der Seite spricht, die
Jesus den Jüngern zeigte
(vergl. Joh 20,20),
- und
das Wort an Thomas, er möge
die Hand in seine Seite
legen, (vergl. Joh 20,27),
haben den Anfang und die
Entwicklung der kirchlichen
Andacht zur Ehren des allerheiligsten
Herzens bedeutend beeinflusst"
(Nr. 167).
Das
Herz Mariens
Die
Bibel spricht auch vom Herzen
Mariens.
|
Der
Evangelist Lukas
sagt, dass
Maria alle Worte,
die die Hirten über
Jesus mitteilten,
bewahrte und in
ihrem Herzen meditierte
(Lk 2,19).
Beim
Auffinden Jesu im
Tempel, wiederholt
der Evangelist diese
Bemerkung und fügt
hinzu: "Alles,
was geschehen war,
bewahrte seine Mutter
in ihrem Herzen"
(Lk 2,51).
Der
Evangelist macht
auf diese Weise
auf die geistliche
Tiefe des Herzens
Mariens aufmerksam,
welches ganz auf
Jesus gerichtet
war. Das zeigen
auch die Worte Mariens
an den Engel: "Siehe,
ich bin die Magd
des Herrn, es geschehe
mir nach deinem
Wort" (Lk 1,38).
|
Auch
die Prophezeiung Simeons spricht
vom Herzen Mariens:
"Deine
eigene Seele wird ein Schwert
durchbohren,
damit sich die Gedanken von
vielen Herzen offenbaren"
(Lk 2,35).
Die
geistliche Tiefe des Herzens
Mariens zeigt auf hervorragende
Weise ihr Gesang: Meine Seele
preist die Grösse
des Herrn (Lk 46-55).
|